Sonntag, 8. Januar 2023

Stichwort: Mannheim Rheinhochwasserdamm

Wie ihr vielleicht schon erfahren habt, soll für den Hochwasserschutz in Mannheim der Rheindamm (Hochwasserdamm) entlang des Waldparks grundsaniert werden.

Es gibt eine Bauvorlage des Landes, die eine Sanierung mit sehr schwerwiegenden Eingriffen in dieses Naturschutzgebiet vorsieht. Der Erddamm soll komplett rückgebaut und anschließend wieder (in unveränderter Höhe, jedoch breiter) aufgebaut werden. Die Angaben der Bauzeit variieren zwischen 4 und 6 Jahren. Solange wird dort (ca. 4 km) und in der anliegenden Umgebung eine Großbaustelle sein und zig-tausend LKWs werden (Bau-) Material durch die Stadtteile Lindenhof und Neckarau hin- und hertransportieren. Es sollen dauerhaft mindestens 1000, wohl eher mehr, Bäume gefällt werden. Dauerhaft heißt, dass beidseitig mindestens je 10 m baumfreie Zone bestehen sollen. Der Hochwasserdamm befindet sich zu großen Teilen in einem EU-Naturschutzgebiet.
 
Schon mehrere Jahre geht die Auseinandersetzung zwischen Bürgerinitiativen, Stadt Mannheim und dem Regierungspräsidium Karlsruhe als Vertretung des Landes Baden-Württemberg. Inzwischen hat die Stadt Mannheim ein Fachgutachten (st auf den Seiten der Bürgerinitiativen nachlesbar) erstellen lassen, das eine alternative Lösung, sog. Selbsttragende Spundwände, als diese bessere Lösung beschreibt, denn der Eingriff in die Natur wäre so gering wie nur möglich, die Bäume könnten weitestgehend erhalten bleiben, die Bauzeit wird mit 1- max. 2 Jahren angesetzt. Der Hochwasserschutz ist besser als mit der Erddammlösung (da die Spundwand selbst die Hochwasserschutzwand darstellt, der Damm drumherum ist "nur" noch zum Spazierengehen und zur Kaschierung) und die Baukosten wären ca. 30% niedriger als bei der Erdwalllösung. Aber: Das Regierungspräsidium Karlsruhe lehnt diese Alternative weiterhin ab.  
 
Eigentlich ja absolut unverständlich? Um hier nun doch noch etwas im Sinne des Naturerhalts zu erreichen, müssen möglichst viele Einwendungen bei der Stadt Mannheim eingereicht werden, die sich gegen die Erddamm- und für die Spundwandlösung als Hochwasserschutz aussprechen. Einwendungen erheben kann jede und jeder, man muss nicht in Mannheim wohnen.
 
Jede Menge Infos stehen auf den Seiten der Bürgerinitiativen:
 
 
 
www.uvp-verbund.de (Stichwort: Mannheim Rheinhochwasserdamm)
 
 
Bis zum 19.1.2023 muss die Einwendung im Technischen Rathaus Mannheim per Post, Fax oder persönlich (der Briefkasten des Technischen Rathaus befindet sich links um die Ecke) abgegeben worden sein.
Abgabe per E-Mail ist leider ungültig.
Auf den Websites sind Muster der Bürgerinitiativen und auf den Websites der BIs sind auch schon Beipiele formulierter Einwendungen eingestellt.
Am 14.01.2023 findet in der Lanzkapelle in Mannheim-Lindenhof (Meerfeldstraße 87) von 10.00 bis 15.00 Uhr eine Unterstützungsaktion statt: BIG Lindenhof hilft beim Erstellen, Ausdrucken und Versenden der Einwendungen.
Es wäre echt toll, wenn die Entscheidung für die selbsttragende Spundwandlösung als sichere und naturerhaltende Alternative fallen würde. Ihr könnt daher gerne die Information und das Anliegen im Familien- und Freundeskreis weitergeben, um noch mehr Unterstützerinnen und Unterstützer zu gewinnen.